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Verbraucher-Batterie im Sportboot: Upgrade auf LiFePO4
Hallo liebe Bootsfreunde,
in diesem Artikel möchte ich Euch von meinen Erfahrungen mit der Nutzung einer LiFePO4-Batterie auf meinem Zar 47 Schlauchboot berichten und Euch kurz die Unterschiede zwischen den verschiedenen Batterietechnologien erklären. Ich habe mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, von der AGM-Batterie auf eine LiFePO4-Batterie umzurüsten und bin von den Vorteilen dieser neuen Batterietechnologie absolut überzeugt.
Beginnen wir mit einer kurzen Erklärung der unterschiedlichen Batterietypen. Die herkömmliche Batterie besteht aus Blei und hat eine begrenzte Lebensdauer sowie eine geringere Energiedichte. Sie ist empfindlich gegenüber Tiefentladungen und benötigt regelmäßige Wartung. Die AGM-Batterie (Absorbent Glass Mat) ist eine Weiterentwicklung der Bleibatterie und bietet eine höhere Energiedichte, eine längere Lebensdauer und ist unempfindlicher gegenüber Tiefentladungen. Sie benötigt jedoch eine spezielle Ladetechnik und eine regelmäßige Wartung. Dies habe ich hier bereits erläutert.
Die LiFePO4-Batterie (Lithium-Eisenphosphat) ist eine moderne Batterietechnologie mit vielen Vorteilen. Sie hat eine höhere Energiedichte als die herkömmliche und die AGM-Batterie und ist platzsparender und leichter. Sie ist unempfindlicher gegenüber Tiefentladungen und benötigt keine regelmäßige Wartung. Auch hat sie eine längere Lebensdauer und kann mit höheren Stromstärken geladen werden, was zu kürzeren Ladezeiten führt.
Im Allgemeinen haben sie unterschiedliche Ladespannungsbereiche.
Eine AGM-Batterie hat in der Regel einen Ladespannungsbereich von etwa 14,2 bis 14,8 Volt, wobei der maximale Ladestrom je nach Batteriegröße und -typ variiert. Es ist wichtig, die Batterie während des Ladevorgangs zu überwachen und sicherzustellen, dass sie nicht überladen wird, da dies zu Beschädigungen führen kann. Dies übernimmt in der Regel das Ladegerät.
LiFePO4-Batterien haben einen etwas niedrigeren Ladespannungsbereich von etwa 13,8 bis 14,6 Volt. Diese Batterien erfordern normalerweise eine spezielle Ladetechnologie, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß aufgeladen werden, da LiFePO4-Batterien gegenüber Überladung und Überhitzung empfindlicher sind als AGM-Batterien.
Zusätzlich haben LiFePO4-Batterien ein BMS verbaut. Das BMS (Battery Management System) ist ein elektronisches System, das in LiFePO4-Batterien verwendet wird, um deren Leistung und Sicherheit zu optimieren. Das BMS überwacht und steuert den Lade- und Entladevorgang der Batterie sowie die Temperatur, Spannung und Stromstärke.
Das BMS besteht normalerweise aus einer Hauptsteuereinheit, die die verschiedenen Sensoren und Schaltkreise des Systems überwacht und kontrolliert. Es kann auch andere Komponenten wie Zellenbalancer und Schutzschaltungen enthalten, um sicherzustellen, dass jede Zelle in der Batterie sicher und gleichmäßig geladen und entladen wird.
Ein wichtiger Aspekt des BMS bei LiFePO4-Batterien ist der Schutz vor Überladung und Überhitzung. Das BMS überwacht die Spannung jeder Zelle und verhindert, dass die Batterie überladen wird, indem es den Ladestrom begrenzt oder den Ladevorgang vollständig stoppt. Es kann auch die Temperatur der Batterie überwachen und bei Bedarf Schutzmaßnahmen ergreifen, um eine Überhitzung zu verhindern.
Es ist wichtig, die spezifischen Ladeanforderungen jeder Batterie zu beachten und sicherzustellen, dass das Ladegerät und der Ladevorgang den Empfehlungen des Batterieherstellers entsprechen, um eine sichere und effiziente Ladung zu gewährleisten.
Nun zurück zu meiner Erfahrung mit der LiFePO4-Batterie auf meinem Sportboot. Ich habe mich für eine 80 Ah LiFePO4-Batterie von Liontron entschieden, welche mit meinem DC-DC Ladegerät von Victron auflade. Das ist das selbe Ladegeräte, was ich auch für das Laden der AGM-Batterie verwendet habe. Der Umbau von AGM auf LiFePO4 war dadurch nicht sehr aufwendig, da die Verkabelung und Ladetechnik konnten bleiben, nur der Batterietyp im Victron Ladebooster musste kurz mit der mit der Smartphone APP angepasst werden. Doch die Investition und Mühe haben sich absolut gelohnt.
Um die Batterie auch zuhause aufladen zu können, benötigte ich jedoch ein neues Ladegerät, da mein bisheriges bis maximal AGM aufladen konnte. Für LiFePO4-Batterien wird jedoch ein spezielles Ladegerät benötigt, da diese mit einer anderen Spannung geladen werden müssen. Auch hier habe ich mich für ein Ladegerät von Victron entschieden.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner LiFePO4-Batterie und kann sie jedem empfehlen, der seine alte AGM-Batterie ersetzen möchte, die Vorteile überwiegen bei Weitem. Besonders das geringere Gewicht und die längere Lebensdauer haben mich überzeugt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Nutzung einer LiFePO4-Batterie auf einem Sportboot viele Vorteile bietet. Sie ist leichter, platzsparender und unempfindlicher gegenüber Tiefentladungen als eine herkömmliche oder eine AGM-Batterie. Auch die kürzere Ladezeit und höhere Anzahl an Ladezyklen sind überzeugende Argumente. Ich würde jederzeit wieder auf eine LiFePO4-Batterie umsteigen und kann es jedem Bootseigner nur empfehlen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Bericht inspirieren und bei eurem Vorhaben unterstützen. Wenn ihr Fragen habt, stehe ich euch gerne in den Kommentaren oder per Email zur Verfügung.