Der Außenborder ist immer besonders vor Diebstahl zu schützen und bei Gelegenheitsdieben oder spontanem Diebstahl immer die erste Wahl. Aber auch hier kann man sich nicht immer gegen alles absichern. Ist der Außenborder verbolzt, lassen sich die Schrauben mit etwas Arbeit wieder entfernen. Bei kleinen Außenbordern ist der Diebstahl am einfachsten und oft ist der Außenborder hier teurer als das Boot. Bei kleinen Außenbordern (von 1-30 PS) werden einfach nur die Knebelschrauben gelöst und ab dafür. Um den Diebstahl vom Außenborder jedoch zu erschweren gibt es einige Absicherungen auf dem Markt, welche ich Euch hier kurz vorstellen möchte.

Ihr solltet wissen, dass eigentlich kein Außenborder sicher vor Diebstahl geschützt werden kann. Ich habe schon Boote gesehen, wo ein großer Außenborder ordnungsgemäß mit dem Spiegel verbolzt war. Die Verbolzung wurde zusätzlich noch mit dem Abus 808 Reef gesichert. Der Diebstahl war also gar nicht mehr so ohne weiteres möglich und mal eben so gemacht. Außerdem behaupte ich einfach mal, dass ein Gelegenheitsdieb hier gescheitert wäre oder sich erst gar nicht ran getrautet hätte. Trotzdem wurde der Motor gestohlen, denn der oder die Diebe hatten einfach den kompletten(!) Spiegel rings um den Außenborder vom Boot ausgeschnitten und konnten so einfach den Außenborder mit nehmen. Die Kabel für Lenkung und Elektronik wurden übrigens einfach alle abgeschnitten. Bei diesem Beispiel handelt es sich natürlich um einen besonders krassen Fall und dies wird so wohl auch nur recht selten und von organisierten Banden durchgeführt. Ihr solltet Euch daher auf keinen Fall davon abbringen lassen, euren Außenborder abzusichern, schon alleine, des Versicherungsschutzes wegen. Die meisten Versicherungen verlangen im kleingedruckten von Euch, dass der Außenborder gegen Diebstahl abzusichern ist. Erkundigt Euch hier am besten bei Eurer Versicherung!

Nun möchte ich Euch aber gerne die gängigsten Methoden vorstellen, welche den Diebstahl von Eurem Außenborder erschweren.

1. Außenborder mit Knebelschrauben absichern

Ist Euer Außenborder mit Knebelschrauben am Spiegel gesichert (was wohl viele Außenborder von 1 ca. 30 PS betrifft), könnt Ihr auf ein solches Schloss zurück greifen, hier werden die Knebelschrauben von einem Metallgehäuse verdeckt und dieses anschließend mit einem Bügelschloss abgesichert. Da bei den meisten Knebelschrauben noch ein Loch drin ist, kann auch einfach ein Bügelschloss durch die beiden Löcher der Knebelschrauben geführt werden. die Erste Methode ist etwas sicherer, da man hier die Knebelschrauben und Bügelschloss ziemlich verdeckt sind. Wer eine womöglich etwas bessere Absicherung für mit Knebelschrauben befestigte Außenborder sucht, kann sich alternativ noch das Abus 388 Nemo Evo anschauen. Hier ist jedoch eine winzig kleine Anborhung am Spiegel nötig, welche dann auch ggf. mit Sika Flex abgedichtet werden sollte. Der Vorteil vom Abus ist, dass man an die Kebelschraube so gut wie nicht mehr ran kommt.

2. Verbolzte Außenborder absichern

Ist Euer Außenborder direkt mit dem Spiegel verbolzt, also mit Schrauben befestigt, dann könnt Ihr leider nicht mal eben so einfach ein Bügelschloss o.ä. anbringen. Hier müssen dann explizit die Muttern der langen Schrauben, welche durch den Spiegel gehen, gegen abdrehen gesichert werden. Dafür eignet sich zum Beispiel das Abus 808 Reef welches von vielen Versicherungen anerkannt wird. Um das Abus 808 Reef ordnungsgemäß zu montieren, wird allerdings ein M12 Feingewinde Bolzen benötigt. Ist Dein Außenborder bereits mit einem solchen Bolzen befestigt, benötigst Du für die Montage kein weiteres Zubehör. Ist dies nicht der Fall, musst Du noch den entsprechenden Bolzen, welcher ebenfalls bei Abus in verschiedenen längen erhältlich ist, erwerben. Das Schloss wird dann dann quasi über die Mutter vom Bolzen gesteckt und abgeschlossen. Übrigens sollte der Bolzen dabei natürlich mindestens aus V2A, besser V4A Edelstahl bestehen.

5. Außenborder mit Kette absichern

Steht Dein Boot irgendwo unbeaufsichtigt, kannst Du Deinen Außenborder (zusätzlich) noch mit einer dicken Kette am Boot absichern, dafür trimme ich den Motor etwas nach oben und gehe dann an die Befestigung der Motorplatte dran. Am Boot habe ich dann zwei dicke Wasserski Zugösen, welche sich als fester Punkt am Boot gut eignen. Der feste Punkt am Boot sollte sich natürlich nicht lösen lassen können, da die ganze Absicherung sonst für die Katz ist. Alternativ kann die Kette natürlich auch am Trailer, Steg o.ä. befestigt werden.

3. Zusätzlich zur Abschreckung: Außenborder mit künstlicher DNA markieren

Das anbringen von künstlicher DNA an Außenbordern hört sich auf den ersten Blick vielleicht etwas kompliziert an, ist jedoch total unkompliziert und schnell erledigt. Die Markierungsflüssigkeit bzw. Ätzpaste wird einfach irgendwo am Außenborder aufgetragen und ist nur sehr schwer wieder zu entfernen. Da es sich um eine Art farblosen Lack handelt, ist dieser an dem Außenborder ohne weiteres nicht zu sehen. In dem Matariel der Markierungsflüssigkeit befinden sich winzige so genannte Mikropunkte, diese enthalten die ein malige Codierung, welche mit einem Mikroskop ausgelesen werden können. Damit die Polizei die DNA finden kann, wird diese unter dem Einsatz von UV-Licht sichtbar. Der in den Mikropunkten gespeicherte ein malige Code wird Online in eine Datenbank mit Deinen Daten eingetragen. Der Dienst ist dann in der Regel für die ersten Jahre kostenfrei und kostet später eine geringe jährliche Gebühr. Bei jedem Set sind ausreichend Aufkleber enthalten, damit der Dieb auch auf die Markierung aufmerksam wird und somit hoffentlich direkt weiter geht. Die künstliche DNA lässt sich natürlich auch direkt am Boot anbringen. Sollte der Außenborder mal nach einem Diebstahl tatsächlich irgendwo wieder auftauchen, so verrät der Aufkleber auch der Polizei, dass dieser mit DNA markiert ist. Im Idealfall kann die Polizei dann mit Hilfe einer UV-Lampe sowie einem Mikroskop nach dem Code schauen und diesen beim Anbieter der Datenbank abfragen.

4. Zusätzlich zur Abschreckung: Außenborder gravieren

Neben der künstlichen DNA ist das gravieren von Außenbordern die wohl bekannteste Art der Markierung und wird von vielen Direktionen der Wasserschutzpolizei angeboten (auch von Köln!). Hier wird unter der Zunahme eines Gravur Gerätes von der Polizei ein einmaliger Code in den Außenborder graviert. Zusätzlich wird ebenfalls ein Aufkleber angebracht, welcher auf die Gravur aufmerksam macht. Die Gravur ist nur äußerst schwer und nicht ohne sichtbare Spuren zu entfernen. Ich behaupte mal, dass man die Gravur ohne eine Flex nicht entfernt bekommen, da diese sehr tief in den Außenborder geht. Als Dieb würde mich die Gravur daher wohl am meisten abschrecken. Ich persönlich lasse meine Außenborder immer gravieren und mein aktueller Suzuki DF90A ist ebenfalls graviert. Von der Polizei gibt es dann in der Regel noch ein Informationsblatt und eine Art Eigner Dokument, wo noch mal alle Daten vom Motor hinterlegt sind. Wird der Außenborder später verkauft, sollte man bei der Polizei die passenden Daten zu der Gravur ändern lassen. Gute Händler bieten den Service der Gravur übrigens für neue Außenborder direkt mit an. Wer Interesse an dieser Möglichkeit hat, sollte sich einfach mal bei seiner Wasserschutzpolizei vor Ort melden, hier wird einem immer gerne geholfen.