Ab sofort könnt Ihr mir auch auf Instagram folgen, Ihr findet dort regelmäßig Updates und könnt sehen, wo ich gerade so unterwegs bin und was für Projekte gerade anstehen.
Bye Bye Zar 43, hallo Wassersport-Freunde!
Der Winter kommt langsam und ich habe unter anderem auch deshalb wieder mehr Zeit zum Schreiben, aber lest selbst. Ich hoffe, es ist liest sich gut und ist nicht zu ausführlich geworden.
Vor etwa einem Monat hatte ich mein Zar 43 Festrumpf-Schlauchboot einfach mal bei Kleinanzeigen rein gesetzt, irgendwie hatte es mich genervt, dass der Kölner Pegel immer so niedrig war. Auch hatten wir in letzter Zeit irgendwie genug vom Boot fahren, denn wir sind dieses Jahr wirklich viel sehr gefahren. Durch den niedrigen Pegel in Köln kamen wir in Sürth auch nicht mehr richtig ins Wasser und mussten dann nach Hersel ausweichen. Ansonsten waren wir dann aber auch einfach viel in Roermond auf der Maas unterwegs, wo wir ja immer bei Hatenboer slippen. Die rund 2 Wochen Urlaub am Gardasee haben sicher auch dazu beigetragen, denn wir waren dort praktisch jeden Tag auf dem Wasser, es war aber auch wirklich mal wieder Traumhaft.
Da ich nächstes Jahr ohnehin etwas kürzer treten muss, hatte ich einfach auf der Festplatte ein paar Bilder gesucht, eine Nette Beschreibung geschrieben und mal eine Anzeige bei Ebay-Kleinanzeigen aufgegeben. Was soll schon passieren dachte ich mir, im schlimmsten Fall wird es halt verkauft. Um mir die vielen Spinner vom Hals zu halten, hatte ich den Preis extra etwas höher angesetzt und da der Deutsche Markt für Zar-Schlauchboote sowieso sehr klein ist, kann man ruhig etwas höher starten. Wer Zar fahren möchte, muss halt auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Natürlich war mein Boot für sein Alter aber ja auch gut im Schuss und ausgestattet, ich hatte viel Geld und Zeit investiert. Das soll natürlich auch bezahlt werden.
Nach einer Woche hatte ich schon rund 50 Beobachter und auch eine erste Anfrage, man wolle sich das Boot gerne anschauen. Ich hatte dann erst mal einen Telefon-Termin vereinbart, da ich mit den Leuten immer erst mal gerne telefonieren möchte um rauszuhören, ob die Leute sich einfach nur mal mein Boot anschauen wollen, oder ob diese tatsächlich Interesse haben. Also leider dann vor Ort getroffen und dann hat sich herausgestellt, das die Leute nicht mal einen Stellplatz für das 7,30 Meter Gespann haben. Man wollte ein Loch in die Garage stemmen, damit der Trailer rein passt und hinten dann quasi raus gucken kann?? Das Boot sollte dann mittels Seilzug unter die Decke gehängt werden??? Ich habe die Besichtigung dann irgendwann abgebrochen, da mir die Zeit für so etwas zu schade ist und ich keine Lust auf un konkrete Besichtigungstermine sowie Träumer habe. Zuhause habe ich mich dann erst mal richtig geärgert, manche Leute haben wirklich Langeweile! Aus diesem Grund nehme ich für eine Probefahrt auch grundsätzlich 250 Euro, da ich keine Lust auf Probefahrttouristen habe! Der Betrag wird dann bei Kauf natürlich verrechnet.
Dann kam erst mal 2 Wochen nichts mehr, ich wollte schon volltanken und hatte mich drauf eingestellt, die Anzeige wieder rauszunehmen und das Boot einzuwintern. Ohnehin hätten wir bald für den Gardasee nächstes Jahr buchen müssen und ohne Boot fahre ich nicht zum Gardasee!
Plötzlich kam dann aber eine Anfrage nach der nächsten und ich hatte zwei viel versprechende Besichtigungstermine. Ich hatte dann mit meiner Frau gesprochen, ob wir wirklich verkaufen wollen oder es einfach nächstes Jahr etwas mehr rumsteht. So sicher war ich mir nicht, denn ich hatte damals lange für die tolle Kombination Zar 43 und Suzuki DF90A gesucht. (Es ist eine Rakete!!) Da wir aber nächstes Jahr nicht so viel Zeit haben, wären wir nächstes Jahr ohnehin nicht so viel zum Boot fahren gekommen. Wir haben dann ausgemacht, dass wir es verkaufen und ich mir für das nächste Jahr erst mal nur ein kleine Rakete bis 3,50 Meter für zwischendurch kaufe. Ein Suzumar DS 350 Rib mit Suzuki DF25 und Jockey-Sitz, wäre perfekt. :-)
Aber! 2020 oder vielleicht sogar erst 2021, soll dann endlich mein Zar 53 kommen! Natürlich mit ordentlich bums hinten dran, schließlich bin ich es vom Zar 43 gewohnt, dass mich unter 115 PS so schnell keiner abhängt. ;-)
Langfristig möchte ich übrigens gerne ein Zar 85 SL fahren, aber das ist dann eher was für die Rente.
Zurück zur Besichtigung, der zweite Termin waren O. und E. aus Köln bzw. Bonn. Zwei Freunde, die sich das Boot mittels Eignergemeinschaft bzw. Eignergesellschaft teilen und dafür untereinander auch einen Vertrag abgeschlossen hatten. Das macht Sinn, da bei einem Streit oder ähnlichem alles Vertraglich geregelt ist. In einem späteren Artikel gehe ich genau darauf ein.
Ich denke wir waren uns auch direkt sympatisch, ich hatte viel über das Boot erzählt und als es dann um die Preisverhandlung ging, hatten wir uns auch schnell geeignet.
O. und E. wollten das Boot gerne komplett haben, falls Ihr Euch erinnert, hatte ich auf dem Zar einen Lowrance HDS7 gen2 mit Navionics+ Karte und natürlich der Anbindung per NMEA 2000 an den Suzuki DF90A verbaut. Für die Karte musste ich 100 Euro extra nehmen, den Plotter hatte ich recht günstig eingekauft und das teure NMEA 2000 Kabel, was ich aus Amerika importiert hatte war halt fest verbaut. Natürlich hätte ich auch alles ausbauen können, aber weiß ich, was ich im Zar 53 gerne alle hätte?
Wer wie ich gerne Spielerei im Boot hat, dem empfehle ich, vor dem Verkauf alles auszubauen. Denn für dieses Zeug bekommt man bei Verkauf des Bootes meistens nicht viel. Sprich: Zubehör ist beim Verkauf eigentlich fast nichts Wert! Es ist schön, wenn es da ist, aber ohne wäre es auch OK! Daher lieber ausbauen und einzeln bei Kleinanzeigen verkaufen.
Aufmerksame Leser wissen, dass mein Kumpel mal ein Valiant 550 Sport hatte, hier war für 1.500 Euro eine Musik-Anlage verbaut, als es dann um den Verkauf des Schlauchbootes ging, wollte diese keiner bezahlen. Er hat am Ende keinen Cent dafür gesehen. Der Verlust war noch größer!
Ich hätte daher eigentlich vor erstellen der Anzeige alles ausbauen müssen, da ich mir aber ohnehin nicht sicher war, ob ich verkaufen wollte, und keine Lust hatte alles aus und bei nicht verkauft wieder einzubauen, ist es halt so wie es ist.
Zum Glück hatte ich vorher alles recht günstig eingekauft, denn hier gilt das gute alte Kaufmann Sprichwort: Im Einkauf liegt der Gewinn! Nur wer günstig einkauft, kann später auch mit möglichst wenig Verlust wieder verkaufen.
E. und O. wollten gerne den Kaufpreis für das Boot überweisen, das habe ich natürlich sofort abgelehnt, denn für mich gilt hier „nur bares ist wares“! Aber! E. und O. wollten das Boot nicht direkt mit nehmen, wie sich herausstellte. Das Boot sollte erst mal bei mir bleiben, da der Abstellplatz für das 7.30 Meter Gespann noch nicht frei war. Das war für mich dann okay und deshalb haben wir dann eine Anzahlung vereinbart und die Zahlung im Vertrag festgehalten. Dadurch, dass das Boot noch bei mir verblieb, war es mir dann egal. Denn im Vertrag war sowieso vermerkt, dass das Boot bis zur vollständigen Zahlung mein Eigentum bleibt. Wäre die Überweisung dann also ausgeblieben, hätten die beiden zwar alle Papiere und Schlüssel gehabt, aber das Boot wäre immerhin noch bei mir gewesen. Letztendlich war es mir so mit der Überweisung und Boot noch bei mir aber ganz recht, da ich sonst bei so großes Beträgen immer etwas Angst wegen Falschgeld habe. Vielleicht kaufe ich mir hier irgendwann mal ein Prüfgerät oder einfach einen Geldscheinprüfstift. Alternativ kann aber natürlich mit dem Käufer auch zur Bank gehen und das Geld eben direkt einzahlen oder eine Überweisung vor Ort am Laptop vornehmen lassen.
Einen Probelauf vom Motor haben wir nicht gemacht. Ich finde es ist immer Vertrauenssache und man sollte dies an dem Gesamtzustand des Motors festmachen, macht Motor einen guten Eindruck? Alles Plausibel? Wartung gemacht? Instrumente ohne Fehler? Wann war die letzte Fahrt etc. und vor allem sollte man dem auf den Verkäufer schauen.
Beim Kauf vom Bombard C4 damals hatte ich auch keinen Probelauf bekommen, der Mann war aber freundlich, alle Papiere waren vorhanden und alles plausibel erklärt. Ich bin dann die 500 Kilometer ohne nach hause gefahren und habe bei der nächsten Möglichkeit einfach eine Probefahrt auf dem Rhein gemacht.
Als ich E. und O. noch kurz den Plotter erklären wollte, ging dieser NICHT an, auch alles andere an Strom war tot. Der Nato-Knochen war noch drin, bei der letzten Besichtigung wohl vergessen? :-( Das war mir natürlich etwas unangenehm, aber es nützt ja nichts, Batterie war wohl leer? Also ausgebaut und E. zum Aufladen mit gegeben, noch am gleichen Tag rief E. dann an und meinte die Batterie wäre ja noch fast voll? Da viel mir dann ein, dass ja dann eigentlich nur der Sicherungsautomat ausgelöst haben könnte, also kurz zum Boot gefahren gecheckt und er war es tatsächlich! Das war mir schon sehr unangenehm und ist mir so auch noch nie passiert, aber ich wollte es mit dem Strom damals genau wissen und hatte dafür extra noch die zusätzliche Sicherung verbaut und bei der Besichtigung einfach nicht mehr dran gedacht.
E. wollte dann die Batterie für einen Test am nächsten Tag wieder vorbei bringen, da das Wetter ohnehin schön war, hatte schlug ich ihm dann spontan eine Probefahrt in Hersel vor. Obwohl der Pegel in Köln im Moment nur bei ca. 0,80 Meter dümpelt, wissen wir ja, dass man in Hersel fast immer slippen kann.
Da E. nicht abgeneigt war, rief er O. an und fragte, wie es bei Ihm aussah. Ich habe mich dann mit E. erst mal zum Batterie-Einbau wieder am Boot getroffen und nach dem einschalten des Sicherungsautomat war dann auch der Saft wieder da, also alles bestens für eine Probefahrt. Wir fuhren dann mit dem Boot direkt nach Hersel wo wir O. trafen. Also die Wathose angezogen und das Boot ins Wasser gelassen. (kurze Hose war leider nicht mehr) Der Wasserstand war wirklich verdammt niedrig, leider sind wir mit dem Boot auch ein mal aufgesetzt, den Motor hatte ich zum glück direkt ausgemacht und hochgetrimmt. Es war nichts wilder! Also die neuen Besitzer dann ein bisschen auf dem Rhein fahren lassen und am Ende sogar noch mal kurz selber gefahren. Beim Hochfahren zur Rampe klappte es dann besser, wir haben uns ganz links an der Insel gehalten, dort war es recht tief. Als wir an dem ersten Anleger ankamen, bin ich dann aber mit Wathose ins Wasser gesprungen und habe das Boot bis hoch zur Rampe gezogen. Als das Boot dann auf dem dem Trailer war wurde noch mal kurz Rumpf und Motor geprüft, war aber alles gut! Also noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen!
Leider mussten wir beim rauszieren des Bootes mal wieder beobachten, wie leichtsinnig einige Kollegen sind. Ohne Allrad mit dem Gespann komplett in den Kies zum Slippen und schon festgefahren. :-(
Nach der Probefahrt wurde das Boot dann wieder bei mir verstaut und eine Woche später dann endgültig abgeholt, da war ich dann schon etwas traurig. Aber E. bot an, man könnte sich ja im Sommer mal für eine Tour treffen. Wir werden sehen. :-)
Jetzt suche ich also wieder etwas neues und durchforste fleißig das Internet, leider findet sich aber zur Zeit nicht wirklich etwas optimales. Wir werden also sehen müssen, was es am Ende wird.
Offtopic: E. kannte übrigens wie der letzte Käufer vom Rombi auch, meinen Blog. Das hat mich wirklich sehr gefreut, auch weil E. diesen wohl von einem Freund empfohlen bekommen hatte. Ich freue mich immer sehr, wenn ich jemand treffe, der meinen Blog kennt und mir berichtet, dass dieser ja wirklich spannend ist. Ich werde mich daher bemühen, ab jetzt wieder öfter zu schreiben. Sicher wird auch einiges aus der Vergangenheit dabei sein. Edit: Da meine Frau das mit den Namen blöd fand, habe ich diese abgekürzt. ;-)
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.