Ab sofort könnt Ihr mir auch auf Instagram folgen, Ihr findet dort regelmäßig Updates und könnt sehen, wo ich gerade so unterwegs bin und was für Projekte gerade anstehen.
Mit elektrischer Seilwinde das Boot alleine auf den Trailer holen
Leider ist mir die erste Version dieses Artikels verloren gegangen, so dass ich ihn komplett neu schreiben musste. :-(
Mein Traum war es schon immer eine elektrische Seilwinde am Trailer vom Boot befestigt zu haben, ich ärgere mich immer wieder, wenn ich Hilfe benötige um das Boot aus dem Rhein zu holen. Das Slippen auf dem Rhein und mitten in der Strömung ist nicht einfach, da das Boot eigentlich immer hinten wegtreibt. Deshalb benötigt man beim Slippen in der Strömung bei größeren Booten eigentlich immer zwei Personen, einer hält das Boot gerade und der andere bedient die Seilwinde.
Das war mir aber eigentlich immer alles zu blöd, ich bin nicht gerne auf Hilfe von anderen angewiesen. Sicher hilft mir immer irgendein Kumpel dabei, dass Boot rauszuholen. Am liebsten ist es mir aber, wenn ich alles alleine erledigen kann.
Das Boot reinzusetzen ist nie das Problem gewesen, Boje mit Anker werfen, Hänger rein und dann das Boot schnell an der Boje festgemacht. Danach in aller Ruhe das Auto wegfahren. Beim rausholen dann ebenfalls an der Boje festmachen, Trailer reinfahren und dann sollte die elektrische Winde in Zukunft die zweite Person ersetzen.
Für das Projekt musste ich mich um folgende Dinge kümmern:
- Elektrische Winde auf Windenstand befestigen
- Welche elektrische Seilwinde mit Funkfernbedienung?
- Welche Batterie für die elektrische Winde?
- Wie wird die Batterie am Trailer befestigt?
- Stromverkabelung der Winde mit Batterie
- Stützlast Trailer
Bootstrailer Windenstand für elektrische Seilwinde
Zu Beginn musste ich überhaupt erst einmal schauen, wie ich so eine schwere elektrische Winde am Trailer befestigen könnte. Mein Harbeck 1300 KG Trailer hatte ohnehin für die manuelle Winde schon einen ziemlich klapprigen Windenstand verbaut und super wäre es auch gewesen, zusätzlich zu der elektrischen Warn AXON 35 Seilwinde für Notfälle zusätzlich auch die manuelle Winde dabei zu haben. Da ich glücklicherweise einen Trailer der Firma Harbeck mein eigen nennen kann und die Firma Harbeck grundsätzlich eigentlich fast alle Sonderwünsche erfüllen kann und über einen wirklich tollen Support verfügt, hatte ich mich dort einfach bei meiner Ansprechpartnerin nach einem Angebot für die Nachrüstung einer elektrischen Winde erkundigt. Natürlich hatte Harbeck hier etwas im Programm.
Angeboten bekam ich dann zufälligerweise genau das, was ich mir gewünscht hatte: Einen sehr massiven Windenstand mit Plattform für die elektrische Warn AXON 35 Seilwinde und zusätzlicher Möglichkeit der Unterbringung einer manuellen Winde. Zusätzlich mit Angeboten hatte man mir auch eine elektrische Seilwinde, welche mir jedoch nicht zusagte. Also hatte ich nur den Stand bestellt, welcher exakt für meine Bedürfnisse angefertigt wurde.
Welche elektrische Seilwinde mit Funkfernbedienung?
Bei der elektrischen Seilwinde ist meine Wahl recht schnell auf die elektrischen Seilwinden der Firma Warn gefallen, denn ich wollte gerne ein qualitäts-Produkt haben, wo ich lange Freude dran haben würde und keine billige China Seilwinde. Sicher war die Winde nun etwas teurer, dafür bietet Warn aber auch 3 Jahre bzw. lebenslange Garantie für meine Winde. Die meisten Winden benötigen außerdem ein Relais und benötigen somit eine aufwendigere Verkabelung, was die Stromversorgung angeht. Das wollte ich mir ersparen und gerne alles so einfach wie möglich halten. Meine Wahl viel daher auf die elektrische Winde AXON 35 von Warn mit Stahlseil.
Die elektrische Winde Axon 35 von Warn wird einfach mit Plus und Minus direkt an die Batterie angeschlossen ohne ein Relais oder sonstiges.
Ich hatte dann im Internet nach einem günstigen Angeboten für Winde und Funkfernbedienung geschaut und bin auch bei einem Händler fündig geworden. Per Mail hatte ich den Händler kurz kontaktiert und nachgehakt, ob Winde und eine bestimmte Funk-Fernbedienung zu einander kompatibel wären, was dieser mir bestätigte. Bestellt hatte ich dann also die Warn AXON 35 Seilwinde mit der Nummer 101135 sowie die Fernbedienung mit der Nummer 90287. Als dann alles bei mir zuhause angekommen war musste ich leider feststellen, dass die Fernbedienung nicht passte und auch der Warn Support bestätigte mir dann, dass es für diese Winde gar keine Fernbedienung geben würde. Günstig ist eben manchmal nicht alles….
Ich war ziemlich verärgert, hatte aber auch das Wissen im Hinterkopf, dass es für die Winde auf jeden Fall einen Bluetooth Receiver für Smartphones gab. Der Receiver hatte ohnehin den Vorteil, dass ich die Winde dann per Smartphone steuern könnte und bot aber zusätzlich auch noch die Möglichkeit zur Anzeige des Ladezustandes der Batterie sowie Auslastung und Temperatur der Winde.
Also habe ich dann noch den WARN 103940 Wireless HUB Empfänger für AXON Winden bestellt, das System funktioniert wirklich sehr gut und die Reichweite ist mehr als ausreichend. Meine bedenken bezüglich Bluetooth-Verbindung, weswegen ich die Funkfernbedienung haben wollte, sind erst mal ausgeräumt. In der Praxis muss sich dann allerdings noch zeigen, ob es nicht doch Nachteile hat, die Winde mit meinem großen und schweren Smartphone zu bedienen.
Als ich die Winde dann auf dem Windenstand montieren wollte, musste ich erst mal vier neue Löcher in die Plattform für die elektrische Winde bohren, diese habe ich dann mit Zink aus der Sprühdose grundiert. Leider musste ich dann feststellen, dass das Rollenfenster der elektrischen Winde nicht direkt an dieser montiert wird und noch eine Montageplatte benötigt wird. Bei einem Händler im Internet bin ich dann zufällig auf diese Montageplatte für die Warn AXON 35 gestoßen, dass war genau dass, was ich für die Montage brauchte.
Welche Batterie für die elektrische Winde?
Bei der Batterie habe ich mich dann am Ende einfach für eine stinknormale Batterie mit 71AH aus dem KFZ-Bereich entschieden. Eine AGM-Batterie oder sogar ein Lifepo4 Akku wären sicher besser gewesen, aber auch um einiges teurer. Bei einem Lifepo4 Akku wäre die Gewichtsersparnis für mich sehr interessant gewesen, aber ich war nicht bereit diesen Mehrpreis dafür in Kauf zunehmen. Auch wollte ich eine möglichst große Batterie nehmen, damit ich diese nicht immer nach jedem Slip-Vorgang wieder aufladen muss. Ich schätze mit der 71AH Batterie kann ich das Boot nun locker 20 mal aus dem Wasser holen ohne diese wieder laden zu müssen.
Wie die Batterie für elektrische Seilwinde am Bootstrailer befestigen?
Dann hatte ich noch das große Problem, wie ich diese große und schwere Batterie am besten auf dem Trailer befestigen würde, ohne dass diese mir auf der Autobahn bei 100 km/h fliegen gehen würde. Natürlich hatte Harbeck auch hier eine Lösung auf Lager, diese erschien mir jedoch leider etwas zu teuer, daher suchte ich nach günstigeren alternativen. Die erste Überlegung war, auf dem Rahmen vorne mit Winkeln eine Zarges Alux-Box zu montieren, die gibt es in verschiedenen Größen. Als zweite Lösung hatte ich die Idee, einfach einen großen herkömmlichen Batteriekasten auf der Deichsel zu montieren, einen Batteriekasten hatte ich ohnehin noch im Keller. Bei der Firma JB Brandl hatte ich dann einen universellen Deichselbox Befestigungssatz gefunden, auf welchem ich hervorragend den Batteriekasten montieren konnte.
Um den Batteriekasten am Boden etwas zu verstärken, habe ich für den Boden dann eine Siebdruckplatte zurecht geschnitten und diese in den Batteriekasten gelegt. Anschließend habe ich das Brett und den Boden vom Batteriekasten an dem universellen Deichselbox Befestigungssatz verschraubt. Praktisch: Ich konnte die Batterie auch direkt mit einer Schraube an der Holzplatte befestigen, damit diese nicht aus dem Kasten fliegen kann.
Stromverkabelung der Winde mit Batterie
Damit die Winde immer sofort und unkompliziert stromlos schalten kann, habe ich an der Seite des Batteriekasten noch einen Batteriehauptschalter verbaut. Damit ich die Batterie mit meinem CTEK Ladegerät ganz einfach laden konnte, habe ich noch den 56380 Indikator und Connector für das CTEK-System verbaut. Hier kann ich dann ganz einfach mein Ladegerät von außen anschließen und bekomme zusätzlich über eine LED noch den ungefähren Ladezustand der Batterie mitgeteilt.
Die Stromverkabelung war dann am Ende ganz einfach, der Winde lagen zwei Stromkabel bei, hier habe die vorhandenen Kabelschuhe entfernt und neue, passende für meine minus Batterieklemme sowie den Batteriehauptschalter gequetscht. Das schwarze minus Kabel direkt an der Batterie angeschlossen, plus am Hauptschalter und noch ein Kabel von Hauptschalter zum plus Pol der Batterie gelegt. Der 56380 Indikator und Connector von CTEK geht direkt auf die Batterie, damit diese auch geladen werden kann, wenn der Hauptschalter aus ist. Dann habe ich die Kabel am Windenstand noch mit Kabelbindern etwas schöner sauber verlegt und fertig war alles. Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen, wie ich finde. Wie sich das Ganze in der Praxis verhält muss sich mit der Zeit noch zeigen, bei einem ersten Test war ich aber schon durchaus überzeugt.
Stützlast vom Bootstrailer reduzieren
Am Ende der Arbeiten musste ich leider feststellen, dass die Stützlast vom Trailer nun um einiges zu hoch war, erlaubt sind bei mir sowohl am Trailer als auch am Zugfahrzeug maximal 75KG. Als Sofortmaßname habe ich erst mal das Reserve-Rad vom Trailer entfernt und dann jetzt einen Termin bei einer Fachwerkstatt für Anhänger vereinbart, welche die Achse verschieben um so die Stützlast zu reduzieren. Ende komme ich dann hoffentlich auch mit montiertem Ersatzrad auf die 75KG. Am liebsten wäre es mir, bei 65 bis 70KG zu landen, damit ich für Zuladung im Boot noch etwas Puffer habe. Hoffen wir das Beste!
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.