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Traumboot Zar 47 mit BF90D Honda Außenborder gekauft
Zar 47 mit 90 PS Honda Außenborder gekauft
Es war die letzte Woche mal wieder spannend bei mir, ich haben es wieder getan und ein neues Boot (gebrauchtes) gekauft.
Letzte Woche rief mein Vater mich morgens an und meinte, er hätte irgendwo im Netz ein Zar 47 gefunden, was aber schon verkauft wäre. Ich hatte dann nach dem Link gefragt und es war tatsächlich noch Online, eingestellt am Vorabend. Ich hatte dann über die Plattform schnell dem Verkäufer geschrieben und nach mehr Informationen gefragt. Wir hatten dann für Nachmittags einen Telefon-Termin ausgemacht und vor dem Termin erhielt ich noch ungefragt unzählige Detail-Bilder des Bootes, das war super!
Die Bilder sahen super aus und am Nachmittag bei unserem Telefontermin hatte der Verkäufer dann bestätigt, dass mit dem Boot alles OK sei und auch alle Papiere, wie die original Rechnung mit ausgewiesener Mwst. vorhanden seien. Ich habe dem Verkäufer dann also am Telefon direkt zugesagt, dass ich das Boot kaufen würde, sofern alles wie beschrieben ist und auch mitgeteilt, dass ich schon eine Anzahlung überweisen könnte. Der Verkäufer war jedoch alte Schule, vertraute mir und wollte diese gar nicht haben, damit alles zugig ging und mir das Boot kein anderer wegschnappt, hatte ich dann für das Wochenende auch direkt einen Abholerin ausgemacht.
Nachteil an der Sache: Das Boot stand in München und damit mal wieder sehr weit weg, ca. 600 Kilometer entfernt. Aber egal, es war ja nicht das erste Boot, was ich aus der Ecke kaufen würde. Also haben ich die Fahrt geplant und dann beschlossen, Donnerstag morgens um 02:00 Uhr loszufahren, damit ich mit ausreichend Pausen gegen 10:00 in München war.
Dann wie immer bei der Bank das Geld bestellt und mich wie immer darüber geärgert, dass es keine 500 Euro Scheine mehr gibt.
Die Hinfahrt war dann recht entspannt, ich bin bis auf einen größeren Stau kurz vor München sehr gut durchgekommen und die Vorfreude wurde immer größer.
Beim Boot angekommen, habe ich erst mal die Eigentümer begrüßt und ein bisschen Smalltalk gehalten, die Menschen waren sehr nett und hatten sogar Weißwurst mit Brezeln vorbereitet.
Dann habe ich mich dem Boot gewidmet, der Schlauch war leider etwas dreckig, aber ich wusste ja, was der Schlauchboot-Reiniger kann. Ansonsten passte eigentlich alles, kaum Haarrisse, der Rumpf sah noch fast aus wie neu (kein Anti-Fouling!) und auch das Oberdeck glänzte noch richtig schön. Sehr wichtig war mir auch, dass alle original Dokumente wie Rechnung vom Erstbesitzer mit ausgewiesener Mehrwertsteuer vorhanden waren. Leider gab es aber auch ein paar Minus-Punkte, der Motor hatte 120 Stunden mehr als angegeben, die Reifen waren älter als 6 Jahre und der Impeller wurde das letzte mal vor 5 Jahren gewechselt. Ein paar Schrammen waren auch vorhanden, aber nichts wildes schließlich kauft man ja kein neues Boot kauft.
Sorgen hatte ich auch wegen dem kleinen Honda BF90D Außenborder mit 90 PS, natürlich hätte ich gerne die maximalen 115 PS gehabt, aber trotzdem ist das Boot mit dem BF90D Außenborder von Honda ausreichend motorisiert. Man darf halt auch nicht vergessen, dass ein größerer Motor auf Dauer wohl auch mehr Haarrisse bedeutet, daher war ich insgesamt auch froh über den kleinen Motor.
Eine Überlegung war, die Motoren mit dem Lomac 520 OK zu tauschen, nach Rücksprache mit meinem Mechaniker hätte es sich aber wohl eher nicht gelohnt und nach einer ersten Probefahrt war auch selbst ich weg von der Idee. Letztendlich ist das Boot mit diesem Motor ziemlich flott unterwegs und muss sich nicht verstecken, vielleicht werde ich auf Dauer noch ein paar Hydrofoils wie z.B. SE Sport 400 installieren.
Auf jeden Fall ist die Motorisierung mit 90 PS am Zar 47 mehr als ausreichend, schon mein Zar 43 hatte ja damals einen 90 PS Motor montiert. Das Zar 47 schafft nach einem kurzen Test mit dem Honda BF90D Außenborder den Rhein runter jetzt ca. 75 km/h, hoch schafft es dann noch ca. 70 km/h, variiert natürlich je nach Beladung.
Ich hatte dann also das Boot gekauft und alles eingepackt und den Trailer an das Auto gehangen und bin dann gegen 13:00 Uhr nach hause gefahren. Die Rückfahrt war teilweise leider echt der Horror, auf der Autobahn gab es zum Teil richtig heftige Unwetter mit Flussbildung auf der Autobahn und ich konnte daher teilweise nicht schneller als 20-30 km/h fahren.
Als ich dann Zuhause angekommen war, habe ich natürlich direkt geschaut, ob der Motor NMEA2000 kann und musste leider feststellen, dass dies nicht der Fall ist. :-( Der Motor war leider 1 Jahr zu alt. Warum Honda bei so einem modernen Außenborder kein NMEA2000 verbaut, bleibt mir schleierhaft. Aber egal, im Prinzip interessiert mich sowieso nur der Verbrauch pro Liter und das bekomme ich auch mit dem Lowrance/Navico Fuel Flow Sensor bzw. Durchflusssensor (früher auch EP-65R) hin welchen ich bereits bestellt habe, dieser kann NMEA 2000 und wird einfach zwischen die Kraftstoffleitung vor dem Motor geklemmt. Dazu aber später mehr. In 2 Jahren oder so kann man immer noch auf der Messe mal schauen, ob nicht vielleicht doch ein neuer Außenborder an den Spiegel kommt.
Zar Kenner sehen auf dem Bild sicher auch sofort, dass mit dem Boot etwas nicht stimmt. Es hat statt dem orangenen Streifen an der Scheuerleiste nämlich einen blauen, sehr schick, oder? :-) Dies ist übrigens ab Werk so.
Das Zar 43 war was den Stauraum angeht ja schon ein wunder, das Zar 47 übertrifft dies aber nochmals, obwohl es nur 36cm Länger und 16cm Breiter ist, bringt es spürbare Verbesserungen mit sich.
Am besten gefällt mir, dass man nun auch ohne die Rücklehne zu entfernen an den hinteren Stauraum unter der Sitzbank kommt, in dieser ist nämlich nun eine Klappe, welche den einfachen Zugang zu dem Stauraum erlaubt. Das ist für mich das Feature überhaupt beim Zar 47. Ich habe es beim Zar 43 immer als unglaublich nervig empfunden, immer die Rückenlehne zu entfernen um an den hinteren Stauraum zu gelangen. Der hintere Stauraum ist einfach nur Reißig und ich bin immer wieder bei Öffnung der Klappe begeistert, wieviel Stauraum dieses Boot für seine Größe bietet, es ist unglaublich!
Und wenn Ihr denkt, dass war es jetzt an Stauraum, dann muss ich Euch enttäuschen! Denn das war noch nicht alles! Hinter dem sowieso schon riesigen Stauraum ist noch ein weiterer Stauraum für Fender und leinen versteckt.
Auch super ist, dass der Steuerstand jetzt in der Mitte vom Boot ist und man darum herumlaufen kann, so steht man sich bei Fahrerwechsel o.ä. nicht im Weg. Auch wenn ich den kompakten Steuerstand nicht so schön wie beim Lomac finde, hat er dennoch seine Vorteile. Er ist nicht zu hoch, von beiden Seiten ist der Stauraum zugänglich und durch die geringe Breite kann man wie gesagt sehr schön drum herum laufen. Unter der Sitzbank befindet sich übrigens der 100 Liter Kunststofftank sowie ein automatischer Kraftstoffabsperrhahn.
Der große Stauraum vorne ist meiner Meinung nach identisch zum Zar 43, korrigiert mich aber gerne, wenn ich mich irre. Er befindet sich logischerweise unter der vorderen Liegefläche, wo auch Polster an den Seiten vom GFK abgebracht sind.
Zum Schluss zeige ich Euch noch den großen Ankerkasten mit einer wirklich sehr breiten Klappe, ein 6KG Anker mit 10 Meter Kette hat hier ausreichend Platz und reicht für dieses Boot auf dem Rhein vollkommen aus.
Ein Video meiner ersten Fahrt findet Ihr übrigens auf meiner Instagram-Seite.
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